Moléson, der Freizeitberg

  1. Moléson, zum Wandern der Gipfel!
  2. Familienwanderung vom Moléson-Gipfel über den Grat
  3. Moléson-sur-Gruyères, das Dorf
  4. Wander-Varianten
  5. Moléson-Restaurant Le Sommet (der Gipfel) 
  6. Als der Moléson noch verhext war

„Von hier oben sieht jeder sein Haus“, lautet ein Spruch der stolzen Einheimischen, wenn sie auf ihrem Moléson stehen. Als „Balkon der Westschweiz“ wird der Moléson von Bergsportlern und Ausflüglern geschätzt. Der Moléson ist der beliebteste Aussichtsberg der Freiburger Voralpen und dank bequemer Standseilbahn und Seilbahn für alle zugänglich. 

Vom Gipfel auf 2’002 m.ü.M. offenbart sich ein atemberaubendes 360-Grad-Panorama: Vom Genfersee bis zum Jura und vom Mont-Blanc bis zu den Gipfeln des Berner Oberlands. 

Für die Freiburger ist er das Wahrzeichen, wenn sie ihn sehen, fühlen sie sich zu Hause.

Moléson, zum Wandern der Gipfel!

Der Moléson ist ein Wander-Paradies. Mit schönen, unterschiedlich anspruchsvollen Wanderwegen, gemütlichen Alp-Beizli und einer Top-Infrastruktur lässt der beliebte Freizeitberg betreffend Wandern keine Wünsche offen.

Die Moléson-Bergbahn

Die Fahrt auf den Moléson erfolgt in zwei Sektionen und zwei verschiedenen Bahnen.

© Pascal Gertschen

Moléson-sur-Gruyères – Plan-Francey:

Standseilbahn

Höhe Talstation: 1111 m

Höhe Bergstation: 1520 m

Länge: 1300 m

Leistung: 1200 Pers./Std.

Plan-Francey – Moléson Gipfel:

Pendelbahn

Höhe Talstation: 1523 m

Höhe Bergstation: 1982 m

Länge: 1095 m

Leistung: 711 Pers./Std.

Neu-Eröffnung: Ende 2011

Familienwanderung vom Moléson-Gipfel über den Grat 

„Da ist der Moléson, und ich seh auch schon die Rodelbahn! Wow, ist die steil!“ Wir sind mit unseren Kids (15 und 12 Jahre) zum Wandern hier, doch die Rodelbahn haben wir als Motivation bereits angekündigt. Beim Parkplatz von Moléson-sur-Gruyères, dem Ausgangspunkt zum Freiburger Freizeitberg Moléson, erfolgt Entwarnung – oder Enttäuschung, wie man’s nimmt: Die von Weitem gesichteten Schienen gehören zur Standseilbahn nach Plan-Francey (1’520 m) hinauf. Sie erspart uns auf den 1,3 Kilometern gut 400 Höhenmeter Aufstieg.

Sommer-Rodeln in Moléson-sur-Gruyères
© Pascal Gertschen

Die Moléson-Mittelstation Plan-Francey ist auch für uns erst Mittelstation, wir streben gipfelwärts und wechseln dazu in die Seilbahn der zweiten Sektion. Diese ist sehr aussichtsreich konzipiert. Wer Höhenangst kennt, wählt eine persönliche Strategie. 

Elena entgeht dem Blick ins Schwindelerregende, indem sie sich in Bodennähe zusammenkauert und von dort aus nur kurz zwischen den fremden Wanderwädli rausschaut. Der Perspektivenwechsel bringt’s, sie erspäht als einzige das vorwitzige Gamskitz im Fels. Hah!

Rundwanderung im Reich der Kühe

Der Gipfel des Moléson auf 2002 m. ü.M. ist ein genialer Aussichtspunkt. Das sehen auch die vielen Ausflügler so, die nicht zum Wandern hier sind. Ein Grossteil von ihnen versucht, mit dem Fernrohr die heimatlichen Gefilde und Vertrautes zu erspähen. Die Chancen stehen gut, denn von hier aus überblickt man grosse Teile der Schweiz, sicher das Gebiet vom Genfersee bis zum Jura und vom Mont-Blanc bis zu den Gipfeln des Berner Oberlands.

Dann strömen sie dem Moléson-Restaurant zu, das ‘Le Sommet’ (der Gipfel) heisst und natürlich Panoramafenster und eine herrliche Aussichtsterrasse hat. So hoch über dem Greyerzerland empfiehlt das ‘Le Sommet’ denn auch vor allem regionale Spezialitäten, etwa ein Plättli ‘von hier’ oder die legendäre Bergsuppe, ein einfaches, aber köstliches Sennen-Gericht.

Rezept Bergsuppe – Soupe de Chalet

Diese Suppe wurde zu früheren Zeiten in den Freiburger Alp-Chalets zubereitet, da die „Armaillis“ (Sennen) während der Weidezeit keine Möglichkeit hatten, frisches Gemüse zu besorgen.

Hergestellt wird sie aus Bergkräutern, Milch, Kartoffeln, Teigwaren, Rahm und Gruyère AOP.

Bergsuppe
© Elise Heuberger

Rezept für 6 Personen

  • 10 Kartoffeln
  • 2 Zwiebeln
  • eine Handvoll wilden Spinat
  • eine Handvoll Brennnesseln
  • 1 l Milch
  • 2 l Wasser
  • 200 gr Teigwaren (Hörnli)
  • Salz
  • Rahm
  • in Scheiben geschnittenen Gruyère AOC Käse (echten!)

Die in grosse Würfel geschnittenen Kartoffeln und die gehackten Zwiebeln im gesalzenen Wasser und der Milch aufkochen. Den geschnittenen Spinat und Brennnessel beigeben und 45 Minuten bis eine Stunde aufkochen.

10 Minuten vor Ende der Kochzeit die Teigwaren beifügen. Den Rahm dazugeben und nicht mehr kochen, nur noch aufwärmen. Den geschnittenen Käse in die Teller geben und die Suppe daraufgiessen.

Kleiner Tipp: Kochen Sie ein Stück Speck in der Suppe mit!

Rezept von Website: Freiburger Spezialitäten

‘Adieu, Moléson-Gipfel’, oder besser ‘Au revoir!’ Wir wandern los. Zuerst führt uns die Wanderung spektakulär, aber über einen guten, breiten Wanderweg etwa einen Kilometer über den Grat des Moléson. Wir geniessen ein Gefühl wie Vögel es kennen müssen. Viel Luft um uns herum, freie Sicht ins Flachland, über Neuenburger- und Genfersee und ins Berg-Panorama mit Mont Blanc und unzähligen weiteren Gipfel-Schönheiten.Ein ortskundiger Alpinist erläutert uns die Wander- und Kletterrouten in Sichtweite. Er habe diese in seinem langen Leben alle gemacht, auch die steile Dent de Lys oder den vor uns aufragenden Teysachaux (1909 m). Nun begnüge er sich mit ‚faire la montagne des vaches‘, was frei übersetzt etwa soviel heisst wie ‚Wandern im Reich der Kühe‘.

Wir verzichten ebenfalls auf Hochleistungstouren und Mutproben. Und schon finden wir uns mitten in einer Herde schwarz-weisser und braun-weisser Holsteiner Rinder. Unbeeindruckt von ihrer Botschafter-Rolle für den Kanton Freiburg in Sachen Käse, Schokolade und Tourismus scheinen sie an diesem heissen Tag das feine Lüftchen auf der Krete zu geniessen.

Wir biegen vom Grat rechts ab und folgen dem Pfad über steile Grasflanken zur Alp Tremetta und weiter nach Le Villard Dessus (1459 m) hinab.

Am Moléson trifft man sich im Alpbeizli 

Das nächste Wegstück teilen wir uns mit Bikern auf der nationalen Mountainbike-Route Panorama Bike Nr. 2 (Etappe 13 Charmey – Les Paccots), Weitwanderern auf der SchweizMobil-Alpenpanorama-Route (Etappe 22 Gruyères – Les Paccots) und Schlemmerlustigen aus Les Paccots.

Unser gemeinsames Ziel ist das schindelbedeckte Chalet Gros-Plané (1476 m.ü.M.) am Fuss des Moléson, eines der ältesten Alp-Beizli des Kantons Freiburg. Die Speisekarte liest sich wie die Hitparade der Alpwirtschaft: Fondues, Käse-Schnitten und Plättli mit hausgemachten Käse. Alles bekannt, das heisst fast alles.

Der Gipfel des Moléson
© Sandra Mumprecht

Sérac? „Dieser fettarme Frischkäse oder Ziger wird aus Molke gemacht, die bei der Produktion des Gruyère-Alpkäse anfällt“, erklärt mir die Wirtin. Neugierig bestelle ich eine Portion Sérac.

Käse zum Schämen

Im Buch ‘Das kulinarische Erbe der Schweiz’ widmet der Autor Paul Imhof dem Sérac ein ganzes Kapitel. Da heisst es etwa, dass Sérac schon in einem Dokument von 1312 aus der Region La Gruyère auftaucht. In der Renaissance galt Sérac als Armenfutter, als ‘fromage de la honte’, Käse zum Schämen. Das habe sich Ende des 20. Jahrhunderts geändert, als ernährungsspezifische Argumente wie Fettarmut und Proteinreichtum in den Vordergrund rückten.

Zurück ins Chalet Gros-Plané am Moléson und zur Frage, wie mir der Sérac schmeckt. Ich sag’s mal diplomatisch: „Ich bevorzuge einen würzigen Gruyère Alpkäse AOP.“ Alles schmeckt wunderbar nach Hier und Jetzt und länger Verweilen. Doch die Kinder verspüren Stalldrang, wir wandern weiter.

Tsermont -Alphütte
© André Meier / Switzerland Tourism

Moléson Klettersteige

Rechts über uns ragt die Nordwestflanke des Moléson in den Himmel. Durchs Fernglas beobachten wir die adrenalingetriebenen Kletterer an der Via Ferrata. Es gibt zwei Klettersteig-Routen, die beide über 1,3 Kilometer in rund 3,5 Stunden zum Gipfel führen. Die Via Ferrata de la Face und die etwas einfachere Route Le Pilier.

Schweiz Tourismus beschreibt die sie so: „Einer der rassigsten, würzigsten Greyerzerwege auf den wuchtigen Moléson. Eine erstaunlich logische Nordwandroute mit perfekter Absicherung à la française und einigen senkrechten und überhängenden Stellen. Erdige und grasige Stellen treten auch immer wieder auf, so dass sich der Klettersteig eher für den Hochsommer empfiehlt. Abschüssiger, aber gut gesicherter Zu- bzw. Ausstieg.

Die Klettersteige sind gebührenpflichtig; 4 Franken für die Erwachsenen, 4 Franken für die Kinder; das Geld wird für den Unterhalt des Klettersteiges verwendet. Die Route ist aber nicht wirklich für Anfänger geeignet.“ 

Einmal jeden Sommer sind die Moléson-Klettersteige beleuchtet, auch das natürlich nur für erfahrene Kletterer.

Kletter Route Gastlosen
© Pascal Gertschen

Zurück bei der Mittelstation Plan-Francey setzen sich die wandermüden Teenies durch: „Ein Kreis ist ein Kreis, die Rundwanderung ist abgeschlossen.“ Wir geben ihnen Recht und das Geld für die Standseilbahn, die sie über die steilen Schienen der vermeintlichen Rodelbahn in perfekt dosiertem Tempo ins Tal bringt.

Wir Erwachsenen wollen zu Fuss nach Moléson-sur-Gruyères zurück und damit eine weitere Wanderstunde lang den Blick in die Region La Gruyère geniessen, aufs mittelalterliche Städtchen Gruyères, die umliegenden Dörfer und die zauberhaften Freiburger Voralpen. Kurz vor der Talstation queren wir eine letzte Rinderherde an diesem ‚montagne des vaches‘ und entdecken denn auch die richtige Rodelbahn… aber die ist ja so flach!

Informationen: Moléson – Grat – Tremetta – Plan-Francey – Moléson-sur-Gruyères, ca.  4 Wanderstunden, 11 Kilometer, 292 Höhenmeter Aufstieg, 1136 Höhenmeter Abstieg. fribourg.ch.

SchweizMobil listet die Wanderung ‘Sentier de la crête du Moléson’ als regionale Route Nr. 270 auf, wenn auch bergwärts.

Weltpremiere Moléson Randobook

Etwas zwischen Schnitzeljagd und GPS hat der Verein ID Rando für wandernde Familien erschaffen, die Randobook. Mit diesen braucht man weder Wegweiser, Wanderkarten, noch eine App oder 4G, ja nicht einmal mehr Orientierungssinn! Bisher sind fünf Wanderungen am Moléson erfasst, die man einfach aufs Smartphone herunterladen kann. So wird jedes Kind zum Pfad-Finder und den Erwachsenen eifrig und wissend voraus wandern.

Diese fünf Touren am Moléson sind downloadbar aber momentan nur auf Französisch:

Moléson-sur-Gruyères, das Dorf

Das Dörfchen am Fuss des namensgebenden Berges ist rasch besichtigt. Nachdem 1960 eine Seilbahn und mechanische Bergbahnen gebaut wurden, öffnete man 1963 erstmals für die Wintersaison. 1980 war das Feriendorf Moléson-sur-Gruyères bezugsbereit.

Heute wohnen nur 200 Menschen im Dörfchen, etwa 2200 sind es in der ganzen, weit verstreuten Gemeinde. Fast scheint es, dass hier die ‘Dienerschaft’ des Königs Moléson lebt und alles bereitstellt, was dem Vergnügen am Berg dient. 

Kinder jubeln angesichts von Spielplatz, Minigolf, der Sommerrodelbahn und der Gokart-ähnlichen Devalkarts. Die Aussicht ist spektakulär und reicht weit über die Region La Gruyère.

Alp-Schaukäserei am Fusse des Moléson

Ein Muss, ja eine Institution ist die alte, schindelgedeckte Alp-Schaukäserei gleich beim grossen Parkplatz. Sie geht auf ein Chalet aus dem 17. Jahrhundert zurück. Wir schauen rein, es gibt ein spannendes Sammelsurium von altem Werkzeug und Objekten des früheren Alltags der Sennen, Erinnerungen an illustre Besucher wie etwa Fidel Castro, einen urchigen Shop mit kulinarischen Souvenirs.

Die frühere, handwerkliche Methode der Alpkäseherstellung war sehr arbeitsintensiv. So beschäftigten die Alpbetriebe vom 15. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bis zu einem Dutzend Personen, welche sich die Arbeit teilten.

Moléson-Fondue
© Pascal Gertschen

So gab es etwa einen Käsermeister, einen Hirten, einen Bouèbe (Lernenden), einen Melker, einen Schneider und einen „Barlatè“, einen jungen Senn, der für den Transport des Käses ins Tal zuständig war. Der Beruf verlor an Bedeutung, als in den 1830er-Jahren im Flachland Molkereien entstanden. Heute erfahren die Senner („armaillis“) und ihre gesunden Naturprodukte neue Wertschätzung.

Wer nur kurz am Fusse des Moléson ist, plant den Besuch in der Alp-Schaukäserei am besten vormittags. Spannend wird’s um 10.00 Uhr (Mai-September), dann hebt der Käser nach traditioneller Methode den Käse aus dem holzbefeuerten Kupferkessi und erklärt seine Arbeit. 

Glück hat, wer an einem Sommersonntag hier weilt: Um 11.00 Uhr treten Alphornbläser und Fahnenschwinger auf. Die Folklore lebt!

Danach kann man auf der Aussichtsterrasse wunderbar verweilen und ein typisches Greyerzergericht probieren. Warum nicht Älplermaccaroni oder ein Fondue? Das wird in der Region Freiburg ganzjährig genossen!

Wander-Varianten 

Käserei-Wanderung 

Der Wegweiser „Sentier des fromageries“ (Käserei-Wanderung) macht uns neugierig. Die Einheimischen sind voll des Lobes: Der Weg zwischen der traditionellen Alp-Schaukäserei in Moléson-Dorf und der modernen Schaukäserei „La Maison du Gruyère im nahen Pringy ist ein grossartiges und informatives Erlebnis.

Wanderung in Moléson
© Sandra Mumprecht

Die rund zweistündige Wanderung über Weiden und durch Wälder gibt immer wieder den Blick frei auf den Aussichtsberg. Wer Lust auf ein herrliches, über dem Holzfeuer gekochtes Gericht hat, plant die Route via Reybes und gelangt so zur gemütlichen Alphütte Les Mongerons (offen von Mai bis September). Dort ist es sehr, sehr gemütlich!

Zum Grat La Vudalla

Beim Apéro treffen wir Françoise. Sie wohnt in Charmey und hat somit den Moléson quasi ihr Leben lang vor Auge..

Auch sie und ihre Familie und Freunde wandern gerne an ‘ihrem’ Freizeitberg: „Der Moléson ist ein vielseitiges Wanderparadies. Heute waren wir jedoch auf dem Nachbarsberg, dem wunderschönen spitzen Grat La Vudalla. Bis zur Moléson-Mittelstation Plan-Francey sind wir mit der Standseilbahn gefahren.

Danach geht man auf dem „Sentier botanique“ (botanischer Pfad), wo 150 Pflanzen präsentiert werden, recht flach entlang der steilen Ostseite des Moléson bis Gros-Moléson (1543 m).

Bei Gros-Moléson zeigt der Wegweiser nach links. Dann wandert man dem Grat entlang bergan bis zum höchsten Punkt La Vudalla (1670 m). Die Aussicht auf den Greyerzersee, das liebliche Intyamon-Tal und die Gipfel rundum ist spektakulär!

Der Abstieg führt ein kurzes Stück auf den Käserei-Wanderweg und endet beim Parkplatz der Talstation. Wunderschön ist diese etwa 3,5-stündige La Vudalla-Rundwanderung. Der einzige Minuspunkt ist, dass es unterwegs kein Alp-Beizli gibt.“

Moléson-Restaurant Le Sommet (der Gipfel)

Françoise schwärmt vom Moléson zur Abendstunde. „Ihr müsst unbedingt mal an einem Abend hochfahren. Am Freitagabend gibt’s im Gipfelrestaurant ‘Le Sommet’ Tapas und Freiburger Weine, am Samstag ist Burgerabend…

Dort oben habe den wohl spektakulärsten Sonnenuntergang erlebt. Das Farbenspiel über dem Genfersee und dem Jura war einfach unglaublich!“ Dafür stossen wir jetzt an und schwelgen noch eine Weile in den schönen Bildern dieses Wandertages am und neben dem Moléson.

Chalet Restaurant Gros-Plané
© Aurèle Nicolet

Events auf dem Freizeitberg

Beim Stöbern auf der Website des Moléson finden sich weitere spannende Erlebnisse, wie etwa die sonntägliche Sonnenaufgangsfahrt mit anschliessendem regionalen Frühstücksbuffet. Danach könnte man gleich loswandern.

Zu früh? An Samstagen und Sonntagen gibt’s bis 16.00 Uhr einen Moléson-Brunch im Restaurant der Mittelstation Plan-Francey. Mit Schlechtwetter-Rabatt! Wenn kein Fleckchen blauen Himmels zu sehen ist, gibt’s Rabatt. Witzig!

„Mit dem Kopf in den Sternen“ heisst der Sternenkunde-Abend auf dem Gipfel. Nach einer Einführung in die Astronomie geht’s zum Nachtessen im Moléson-Restaurant, wo man auf den magischen Moment wartet, wenn die Nacht einbricht. Danach beobachtet man durch die Fernrohre die Himmelskörper, kompetent betreut von Experten. An diesen Abenden fahren die Bergbahnen bis 23.00 Uhr.

Als der Moléson noch verhext war

Wir übernachten im familienfreundlichen Hotel-Restaurant La Pierre à Catillon in Moléson-sur-Gruyères. La Pierre à Catillon, der Stein der Catillon, was bedeutet dieser Name?

Am Moléson ist die heutige Realität untrennbar mit den Mysterien der Vergangenheit verwoben. So liegt auch der riesige Felsbrocken, der heute als Bus-Stopp beim Restaurant dient, ganz und gar nicht zufällig hier! Eine mögliche Erklärung liefert die Sage, die übrigens auch auf dem Themenpfad Im Land der Greyerzer Sagen bei den alten Dörfern Echarlens und Vuipens ausserhalb von Bulle erlebbar sind:

Catherine oder Catillon Repond, die Buckelige genannt, wurde am 18. August 1663 geboren und lebte mit ihren beiden Schwestern im väterlichen Haus in Villarvolard. Ohne Vermögen und ohne Bildung blieb sie ledig.

Eines Tages entlud sich am Moléson ein heftiges Gewitter. Die Saane, die Albeuve, die Trême schienen glühendes Wasser zu führen. Plötzlich war in einem Wolkenwirbel auf dem Gipfel des Moléson Catillon zu sehen, die fröhlich mit Dämonen tanzte. Diese lösten einen gewaltigen Felsen, der durch die Bergweiden hinunterkollerte, die schönsten Kühe erschlug und schliesslich zum Stillstand kam.

Dieser Felsen, der Pierre-à-Catillon, weist heute noch Abdrücke der Hexe und ihrer höllischen Kumpane aus. Der Hexerei bezichtigt kam Catillon am 15. September 1731 als letzte Hexe im Kanton auf dem Guintzet in Freiburg auf den Scheiterhaufen (Text: „Légendes Fribourgeoises et Légendes de la Gruyère“, Editions Gruériennes).

Wer würde heute glauben, dass diese grünen, friedlichen Landschaften am beliebten Freizeitberg Moléson einst Schauplatz derart wilder Spektakel waren? Und doch… wenn man sich dem Stein nähert und genau hinschaut, lassen sich die Umrisse der Hexe deutlich erkennen…

Übrigens: Uns hat der Moléson nicht verhext, aber bezaubert!

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