Ausflüge bei Regen in der Region Freiburg

  1. Ausflüge bei Regen für Kulturinteressierte
  2. Schlechtwetter in Fribourg/Freiburg: Stadtentdeckungen oder Kulinarik?
  3. Schlechtwetter ist Badewetter!

Sucht man ein Ziel für Ausflüge bei Regen in der Region Freiburg, kommt es darauf an, wer mit von der Partie sein wird. 

Suchen wir ein Schlechtwetter-Ausflugsziel für kulturell Interessierte?

  • Murten, schönes Ausflugsziel auch bei schlechtem Wetter
  • Abtei Payerne, strahlend auferstanden
  • Vitromusée Romont, Hochburg der Glaskunst
  • Eisenbahner-Paradies „Chemins de Fer du Kaeserberg“ (CFK)
  • Musée Gruérien, mein Lieblingsmuseum

Soll der Ausflug bei Regen zu kulinarischen Genüssen führen? Hier ein paar Ideen für die Hauptstadt. Oder sollen wir abtauchen, sprich Wellness anpeilen?

Und vielleicht ist ja auch ein Schlechtwetterprogramm für Kinder gefragt? Ach übrigens: Schlechtes Wetter gibt es ja gar nicht, nur schlechte Planung oder die falsche Kleidung. Also stellt sich die Frage: „Will man dem Regen entfliehen oder bewusst einen Ausflug bei Regen unternehmen?“

Ausflüge bei Regen für Kulturinteressierte

Murten, schönes Ausflugsziel auch bei schlechtem Wetter

Ein Ausflugsziel bei schlechtem Wetter ist Murten auch, obwohl, das schmucke Zähringer-Stedtli ist natürlich jederzeit einen Besuch wert. Viele Besucher weilen nicht zum ersten Mal hier, sie sind eher Dauerverliebte, die jede Gelegenheit zu einem Rendez-vous nutzen. Ich zähle mich gerne dazu.

Hier ein paar Vorschläge für Regentage: Zuerst bummelt man die Hauptgasse entlang, die mittlere der drei Längsgassen, schön im Trockenen unter den prächtigen Lauben. Die Fassaden dieser Gasse, ergänzt durch die Laubenbögen, entstanden im 17./18. Jahrhundert und bilden ein Meisterwerk barocker Baukunst. Viel fotografiert!

Auch schon Lust auf Kaffee und … DIE Murtener Spezialität? Dann gleich einkehren in der traditionsreichen, familiengeführten Bäckerei Aebersold, Hauptgasse 40, denn dort gibt es den weltbesten Murtener Nidelkuchen

Ich versuche gar nicht erst zu widerstehen, dieses Gebäck aus Hefeteig mit karamellisiertem Guss aus Rahm und Zucker ist zu fein. Transportieren lässt es sich nur in einem Tortenkarton, keinesfalls im Rucksack! Der rahmige Guss benimmt sich schmelzend-kapriziös!

© Pascal Gertschen

Wenige Schritte weiter erreicht man bereits das Berntor mit dem Uhrwerk von 1712. Die drei Gewichtssteine sind Kanonenkugeln aus der Murtenschlacht … und müssen alle 24 Stunden von Hand hochgezogen werden. Wenige Meter neben dem Berntor findet man das Büro von Murten Tourismus, wo man sich mit informativen Broschüren wie „Murten erleben“ eindecken kann.

Perfekt für einen Ausflug bei Regen sind die Arkaden, unter denen wir auf der anderen Seite der Hauptgasse weiter spazieren. Schon Zeit fürs Mittagessen? Das Regenwetter lockt uns ins Untergeschoss der Hauptgasse 43, ins Restaurant Freiburger Falle. Für die Einheimischen schlicht der schönste Keller … seine Existenz geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Auf der Karte stehen Freiburger Spezialitäten, sprich Fondue, Fleisch, Meringues aus dem Holzofen mit Greyerzer Doppelrahm.

Ein ganz anderes, ebenfalls spezielles Ambiente bietet das Restaurant Chesery, das im Durchgang zur Rathausgasse liegt und auch eine Brocante ist. Hier geniesst man etwas leichtere Gerichte, ein Glas Wein oder Kaffee und Kuchen und stöbert zwischen Möbeln, Deko-Gegenständen und aussergewöhnlichen Geschenkartikeln.

© Emoiphotos.ch

A propos Rathaus: Hier führt ein tunnelartiger Durchgang zu einer Art Fenster in der Stadtmauer, von wo man wettergeschützt über den Murtensee blickt. Der 22,8 km2 kleine See kann sich ganz schön wild in Szene setzen, besonders bei Gewitter ein faszinierendes Spektakel!

Schlossturm und Museum Murten

Unser nächster Stopp ist das Schloss, welches als Sitz des Oberamtes des freiburgischen Seebezirks dient. Der viereckige Schlossturm oder Bergfried aus dem 13. Jahrhundert ist seit dem Kulturerbejahr 2018 von Frühling bis Herbst begehbar … trockenen Fusses, notabene. Vorbei an einstigen Kerkerzellen steigen wir zur obersten Etage auf, wo wir tolle Fernsichten geniessen.

Der Bau wird von einer Kolonie (Turm-)Dohlen mit etwa 20 Brutpaaren bewohnt. Statt mittelalterlichen Kerkermeistern gehen hier nun also fürsorgliche Betreuer von der Vogelwarte Sempach ein und aus.

Das Museum Murten ist in der alten Stadtmühle untergebracht, einem wunderbaren Gebäude gleich ausserhalb der Stadtmauern. Die permanente Ausstellung dokumentiert 6000 Jahre Geschichte der Stadt Murten und der Region. Man erfährt etwa, wie die Menschen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit am Seeufer siedelten, oder im Mittelalter hier lebten und arbeiteten. 

Die Wechselausstellungen widmet Museumsleiter Denis Decrausaz gerne einheimischen Künstlern. Es ist ihm ein Anliegen, von diesen auch Dokumente für die zukünftige Vergangenheit zu erhalten. Von der Ausstellung zum Thema Reisen im ersten Pandemiejahr 2020 bleiben etwa Reportagefotos des Freiburger Fotografen Romano Riedo im Museum. Sie zeigen Einheimische und Gäste in Murten … mit Abstand und Masken.

Noch bis Ende Juni 2021 sind Fotoarbeiten des Murtener Medienkünstlers Adrian Scherzinger ausgestellt. Mit einer Drohne hat er den Kontrast zwischen Siedlungs- und Naturraum verewigt; mit besonderem Interesse an Sonnenauf- und untergängen bei Nebel. Diese Erfahrung von Zeit im Nebel macht die Originalität dieser fotografischen Arbeit aus. Spektakuläre Werke von Adrian Scherzinger sind übrigens regelmässig auch am Murten Licht Festival zu sehen.

Last but not least: Im Museum visualisiert eine Multimedia-Show die legendäre Murtenschlacht vom 22. Juni 1476, bei der es den Eidgenossen gelang, dank eines Überraschungsangriffs das burgundische Heer von Herzog Karl dem Kühnen vernichtend zu schlagen. Dramatisch inszeniert!

Das Panorama der Schlacht bei Murten

Für die Murtenschlacht bahnt sich übrigens ein neues Kapitel an. Das Murtenschlachtpanorama – zuletzt im Expo02-Monolith zu sehen – kehrt als Projektion auf 3 m x 48 m nach Murten zurück (das Original misst 10 m x 100 m). Ab dem 11. Juni bis mindestens 29. August 2021 wird dieses in einer immersiven Form als ca. 20minütige Show im Alten Feuerwehrlokal an der Bernstrasse 9 gezeigt (und ev. anschliessend verlängert).

Man darf gespannt sein … und hat so einen neuen Grund, für einen Ausflug bei Regen wieder Murten zu wählen. 

Abtei Payerne, strahlend auferstanden

Ausflüge bei Regen führen bekanntlich gerne unter schützende Dächer. Da ist die Abtei von Payerne eine ideale Adresse. Payerne liegt zwar im Kanton Waadt, arbeitet im Tourismus aber mit dem freiburgischen Estavayer-le-Lac zusammen, zehn Autominuten voneinander entfernt.

Nach über 10jähriger Renovierungszeit wurde die Abtei 2020 wiedereröffnet. Die grösste romanische Kirche und „das grandioseste religiöse Gewölbebauwerk“ der Schweiz, ein Meisterwerk romanischer Baukunst erstrahlt in neuem Glanz … also nichts wie hin!

© Abbatiale de Payerne / Rémy Gindroz

Ein Kurzfilm führt von den Anfängen der Stätte in römischer Zeit durch die Jahrhunderte. Ums Jahr 1000 wurde die Gemeinde Payerne an das mächtige Benediktinerkloster im burgundischen Cluny angegliedert. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde die heute noch bestehende Hauptstruktur erbaut. Bis zur Reformation im 1536 blieb das Kloster von Mönchen bewohnt, danach diente es vielen Zwecken, so etwa als Turnhalle, Kaserne, Gefängnis, Warenlager etc. Ende des 19. Jahrhunderts ernannte man die Abtei zum historischen Monument.

Interaktiver Rundgang mit Audioguide

Den Entdeckungsrundgang macht man mit einem Audioguide im eigenen Tempo, ich war rund 1,5 Stunden unterwegs. An 20 interaktiv und immersiv gestalteten Stationen erfährt man das Wichtigste zum Bau, zu den Kunstwerken und deren Symbolik, zur Geschichte und ihren Protagonisten. Das Kirchenschiff ist lichtdurchflutet, die Steine scheinen von innen heraus zu leuchten. Erhabene, ergreifende Schönheit!

Im Dormitorium, dem Schlafsaal der Mönche, kann man sich auf eine Holzpritsche legen und den Erzählungen aus dem Audioguide lauschen. Eindrücklich dargestellt ist auch, wie die acht Gebetszeiten der Benediktinermönche den Tag prägten. Je nach Jahreszeit fanden deren gemeinsamen Gebete im Dunkeln oder bei strahlendem Sonneneinfall statt.

Die Abtei Payerne steht auf der Place du Marché, und der Name ist jeden Donnerstag- und Samstagvormittag Programm. An Dutzenden Ständen werden Produkte der Region angeboten, so etwa Käse, Gemüse und Früchte, Gebäck und Eingemachtes, aber auch Kunsthandwerk. Der Markt entstand aufgrund einer Bevölkerungsumfrage zur Neugestaltung des Platzes, welche mit der Renovierung der Abtei einherging.

Es gibt neues Leben zwischen den alten Mauern des architektonisch anmutigen Ensembles von Abtei, Pfarrkirche, dem alten Rathaus aus dem 16. Jahrhundert und dem Berner Schloss. Darauf kann man anstossen, zum Beispiel im schön gelegenen Café du Marché. Gut gemacht, Payerne! Der Besuch der Abtei ist definitiv mehr als „nur ein Schlechtwetterprogramm!“

Vitromusée Romont, Hochburg der Glaskunst

Noch so ein Ausflugsziel bei schlechtem Wetter, und eine weitere Freiburger Kleinstadt, die zumindest in der Deutschschweiz und im Ausland kaum jemand kennt. Zu Unrecht! Das pittoreske Städtchen Romont sitzt an elitärer Lage zuoberst auf einem runden Hügel (lateinisch = rotundus mons).

© Pascal Gertschen

Von weither sichtbar thront über der mittelalterlichen Altstadt sein Schloss. Darin hat das Vitromusée, das Schweizerische Museum für Glasmalerei und Glaskunst, seinen würdigen Sitz.  

Die Ausstellung umfasst rund 500 wunderbare Glasarbeiten aus dem Mittelalter bis in die Moderne. Hier stellten schon namhafte Meister der Glas- und Hinterglasmalerei ihre Werke aus, darunter etwa Brian Clark, Marc Chagall oder Baldwin & Guggisberg.

Wertvolle Glasfenster verschiedener Epochen zieren auch Romonts Kirchen und andere Bauten der Region. Diese laden – wohl eher an Schönwettertagen – zur Entdeckung über den Themenweg „Sentier du Vitrail oder Glasmalereipfad“ (4,5 Wanderstunden oder deutlich weniger per Velo).

Im Jahr 2021 feiert das Vitromusée Romont sein 40-Jahr-Jubiläum. Auf dem Programm stehen – wenn die Pandemiesituation es erlaubt – spannende Aktivitäten wie Kreativateliers, Vorführungen, Museumsführungen (kostenlos am ersten Sonntag jeden Monats um 14.00 Uhr), aber auch musikalische Matinées oder Brunches.

© Vitromusée

Mal ein kleines erstes Werk in Tiffany-Technik selber herstellen? Magali Kocher zeigt in ihrem Workshop, wie’s geht. Oder sich vom Glasmacher Thomas Blank anleiten lassen, wie man Glas bläst. Dass das nicht einfach ist, konnte ich mir schon vor dem Workshop vorstellen. Doch dass die Werkzeuge wie etwa die Glasbläserpfeife seit 500 Jahren praktisch unverändert sind, hat mich bass erstaunt.

Tja, Glaskunst ist eben keine Alchemie, sondern zeitloses Wissen und Können. Nirgendwo auf der Welt ist davon so viel unter einem Dach vereint wie im Vitromusée im Schloss Romont.

Glasrundgang, auch bei Regen möglich

Wer Romont als Ausflugsziel bei schlechtem Wetter mit Kindern gewählt hat, nehme einfach einen Regenschirm mit und begebe sich auf den Glasrundgang. An acht coolen Posten kann man das Thema Glas rundum spielerisch erkunden. Dabei geht’s über mittelalterliche Stadtmauern und auch in den Schlosshof. Man erfährt viel über die Geschichte des Materials Glas, über die Arbeit mit dem durchscheinenden Zauber, Kunst mit Glas, Farben, Transparenz und Licht aber auch über Recycling etc. Spannend für die ganze Familie!

© Pascal Gertschen

Romont und „Herr der Ringe“

Und noch ein letzter Tipp zum Schlechtwetterprogramm mit etwas grösseren Kindern: Ein Augenschein in der ehrwürdigen gotischen Stiftskirche Notre Dame de l’Assomption. Kids und Kirchenbesichtigung, soll das ein Witz sein?

Nein, denn nebst wunderschönen Glasfenstern gibt’s hier einen Link zu einem populären Superstar: John Howe, Kreativdirektor des weltbekannten Filmes „Herr der Ringe“, liess sich von den Monster-Skulpturen des Chorgestühls inspirieren. Wer hätte gedacht, dass die Wurzeln von Tolkiens fantastischer Welt bis nach Romont reichen! Fun Fact, cool zum Weitererzählen!

Eisenbahner-Paradies „Chemins de Fer du Kaeserberg“ (CFK)

Schlechtwetter, Verkehrsstaus, Zugsausfälle im Pendlerverkehr … Dem allem kann man entfliehen mit einem Besuch des Museums „Chemins de Fer du Kaeserberg“. In dieser Modelleisenbahn-Anlage in Granges-Paccot gleich ausserhalb der Stadt Freiburg/Fribourg ist die Welt immer in Ordnung. Garantiert sind grosse Schweizer Eisenbahn-Erlebnisse im Kleinformat!

© Chemins de Fer du Kaeserberg

Der Kaeserberg in Zahlen

  • 17 Jahre Bauzeit … und es wird weiter gebaut, ergänzt, verschönert
  • 610 m2 auf drei Ebenen
  • Massstab 1:87
  • 2045 m Gleis mit 910 Fahrleitungsmasten
  • 100 verschiedene Züge (Rollmaterial der 90er-Jahre)
  • 300 Lokomotiven
  • 1650 Zugwaggons und Autos
  • 6500 Figuren, davon die Hälfte als Zugspassagiere
  • 1160 Fahrzeuge auf den Strassen
  • 1 Dampfschiff
  • 1 Gasballon
  • 1 Standseilbahn
  • 5400 Bäume

Die CFK sind viel mehr als nur ein lohnenswertes Ziel bei Schlechtwetter. Sie sind eine einmalige Anlage, schlicht ein Paradies für grosse und kleine Eisenbahnfans aus aller Welt. Die imaginäre Modell-Welt ermöglicht, was in Realität nicht existiert: Am Kaeserberghorn verkehren drei Bahnunternehmen, die SBB (Schweizerische Bundesbahnen), die RhB (Rhätische Bahn) und die KBB (Kaeserbergbahn).

Der Gründer und heutige Stiftungsratspräsident Marc Antiglio wollte denn auch ein Netz von Schweizer Bahnen aus den 90er Jahren zeigen: „Das Netzwerk und die imaginäre Landschaft spiegeln die Realität so nah wie möglich wider. Das Modell zeigt eine Region der Deutschweiz und Graubündens an einem sonnigen Freitag im Herbst, um 11 Uhr.“

Während der coronabedingt geschlossenen Wintermonate 2020/2021 haben die Techniker weitergebaut, neu entstanden ist ein kleines, schnuckeliges Engadiner Bergdorf.

So läuft ein Besuch im Kaeserberg ab

Die arbeitsintensive Feinarbeit verdient es, von den Besucherinnen und Besucher gewürdigt zu werden. So beginnt ein Besuch im Kaeserberg denn auch mit einem Film (Beginn alle 30 Minuten zwischen 10.00 und 15.30 Uhr). Er zeigt die Verwirklichung eines Bubentraums und die wichtigsten Schritte des 17 Jahre dauernden Aufbaus der Anlage.

Danach gilt es, den technischen Bahnhof auf zwei Etagen mit 160 Zügen zu erkunden. Zu guter Letzt verweilt man bei der Modelleisenbahn und schaut und staunt und entdeckt … Dabei geht der Tag in die Nacht über, es wird dunkel (6 Minuten lang jede halbe Stunde).

© chemins de Fer du Kaeserberg

Wir verweilen gut und gerne 75 bis 90 Minuten im Kaeserberg. Und wir nehmen uns fest vor, das nächste Mal den Simulator zum Fahren einer echten Lokomotive zu reservieren! Die Kontrolle im Führerstand innezuhaben, war doch schon immer auch Ihr Traum. Oder schon vergessen?

Und noch ein Tipp: Führen Sie Ihre Besucher aus dem Ausland hierhin! Denn die Schweizer Eisenbahnen sind weltweit einmalig, ob echt oder im Modell!

Musée Gruérien, mein Lieblingsmuseum

Ist eine Idee für Ausflüge bei Regen in der Region La Gruyère gefällig? Im Musée Gruérien am Rand der Altstadt von Bulle spielt das Wetter keine Rolle. Das vielseitige und sehr interaktiv gestaltete Museum ist übrigens auch ein ideales Schlechtwetterprogramm mit Kindern. Ein Rundgang lässt uns tief eintauchen in die Traditionen, in Geschichte und Kultur des Greyerzerlandes. Was gibt es da alles zu sehen!

ausflug mit Kindern
© Musée gruérien

Auf den rund 1000 m2 ist die Freiburger Sennenkultur ganz handfest zu entdecken, es gibt alte Wagen, Werkzeuge, geschnitzte Holzrahmlöffel, wertvolle Kuhglocken und aufwändig gefertigte Trachten und Zubehör zu bestaunen. Und da steht gar ein ganzes Bauernhaus im 1:1 Format. In den Innenräumen erzählen Filmaufnahmen von den traditionellen Festen, etwa der Bénichon-Feier nach dem Alpsommer mit dem legendären Kilbi-Menu.

Die Fassaden der stattlichen Bauernhäuser waren – und sind bis heute! – mit kunstfertig gemalten Poyas geschmückt … so nennt man die traditionelle Freiburger Bauernmalerei. Sie zeigen meist den Alpaufzug, sprich den Reichtum des Hofs, teilweise sei jede Kuh einzeln zu erkennen gewesen…

© Franck Auberson

Natürlich kommt das Thema Käse nicht zu kurz. Der bekannteste Botschafter der Region ist schliesslich der Käse Le Gruyère AOP. Auf historischen Karten ist dargestellt, wie dieser einst seinen Siegeszug Richtung Frankreich auf dem Wasserweg antrat. Das Königshaus von Paris etwa war begeistert!

A propos Schlechtwetter: Das gab es bekanntlich schon früher. Die Bäuerinnen nutzten diese Zeit, um für noble Damen und Herren etwa Hutbändeli aus Stroh zu flechten. Im Musée Gruérien sind ganze Kollektionen erhalten.

Viel zum Anschauen, viel Interaktion, viel Audiovisuelles … dieses Musée Gruérien ist eine wahre Schatzkiste, die nicht nur bei Regenwetter erkundenswert ist.

Schlechtwetter in Fribourg/Freiburg: Stadtentdeckungen oder Kulinarik?

Wer an Ausflüge bei Regen denkt, kommt bald einmal mit der Idee eines Museumsbesuchs. Über die Museen in der Hauptstadt sprechen wir hier jedoch nicht, dazu verweisen wir auf den Blogeintrag „Museen in Fribourg/Freiburg – mal Muss, mal Musse“. Ob Schlechtwetter oder nicht, soviel ist sicher: Hier findet sich für jedes Interesse etwas Spannendes.

Werkhof Freiburg
© Fribourg Tourisme

Obwohl, da die wunderbar pittoreske Altstadt mit ihren frei begehbaren, mittelalterlichen Befestigungsanlagen fast auch so etwas wie ein lebendiges Museum ist, muss das Neueste doch erwähnt werden. Der Visioguide Frÿburg 1606 entführt auf eine Zeitreise ins Jahr 1606. Start zu diesem neuartigen Abenteuer ist bei Freiburg Tourismus, wo man ein Tablet mietet oder die App „Frÿburg 1606 AR“ aufs Smartphone lädt.

Dank Augmented Reality entdeckt man Gassen und 360°-Ansichten von damals, erblickt längst verschwundene Befestigungsanlagen und begegnet Menschen in ihrem Alltag. Ja, man erlebt sogar eine Geschichte mit ihnen und kann sie in einer wichtigen Angelegenheit unterstützen.

© Pascal Gertschen

Ein Höhepunkt des Rundgangs ist der neue „Espace 1606“ im Alten Werkhof mit dem 52 m2 grossen Modell (1:250) der Altstadt (Eröffnung im Sommer 2021). Basierend auf dem Plan Martini von 1606 sind da 1700 Gebäude, 14 Meter Stadtmauern, ferner Flussufer, Brücken, Brunnen, Gärten, 3000 Bäume und 2000 Personen zu entdecken.

Wir suchten ein Ausflugsziel bei Regenwetter und haben diese Einladung zum Eintauchen in die Vergangenheit gerne angenommen … doch die Erfahrung hat uns gezeigt: Bei feuchtem Wetter ist es ein wenig lästig, das Tablet und den Regenschirm handhaben zu müssen. Das nächste Mal würde ich die Zeitreise bei schönerem Wetter unternehmen.

Kulinarische Freuden

Führt ein Ausflug bei Regen in die Hauptstadt, haben kulinarisch Interessierte die perfekte „Ausrede“, endlich mehr als eine Gaststätte zu entdecken. Da eignet sich entweder ein Streifzug auf eigene Faust … oder man bucht die Foodtour „Taste my Fribourg“.

Dieser Gourmet-Spaziergang durch die Altstadt vereint einige sehr angesagte Adressen: Man startet mit einer Mini-Cuchaule im urbanen Le Point Commun. Später degustiert man im coolen Les Trentenaires ein Craft-Bier und Käse. Dann geht’s zum Durstlöschen ins Les Marchands Merciers bei der Kathedrale. Menu, Freiburger Wein, Dessert und Café tischt die Brasserie de l’Epée in der Unterstadt auf. Diese Food Tour macht Lust auf mehr!

Wer den Boulevard Pérolles und die teils neu entstehenden Quartiere westlich des Bahnhofs entdecken will, liest den Blog „Freiburg’s Gastroszene neue Trends setzt“. Bon appétit et Santé aufs Schlechtwetter!

Und wer sich in Fribourg/Freiburg in Sachen Kulinarik gar nicht entscheiden kann, setze einmal mehr auf Fondue. Denn dieses schmeckt wirklich nirgends besser als hier, wo sich die beiden einheimischen Käselegenden Le Gruyère AOP und Vacherin Fribourgeois AOP zum weltbesten Fondue moitié-moitié vermählen!

Zudem passe es zum Schlechtwetter, sagen Uneingeweihte wie etwa die Deutschschweizer jenseits des Röstigrabens . Aber die Freiburger wissen’s besser: Fondue geht immer und überall!

Mehr darüber im Blog „Fondue, das Freiburger Rezept für heisse Liebe“.

Schlechtwetter ist Badewetter!

Fällt der Ausflug wegen Regenwetter ins Wasser, dann soll’s so sein. Tauchen wir doch einfach ab in Les Bains de la Gruyère in Charmey! Dort lockt pure Entspannung: Eine magische Wasserlandschaft (34° C), freie Sicht auf die Freiburger Voralpen, verschiedene Saunen und Dampfbäder.

© Switzerland Tourism / Nicola Fuerer

Im Orientalischen Pavillon ist die Hammam-Zeremonie mit schwarzer Seife überaus beliebt. In der Bio-Sauna des Nordischen Pavillons ruht man unter einem zauberhaften Lichterhimmel … und wähnt sich im Hohen Norden, auf jeden Fall weit weg vom Alltag und von schlechtem Wetter!

Zu Les Bains de la Gruyère gehört auch ein Spa! Ich kann mich nur noch nicht entscheiden zwischen einem Körper-Peeling mit Schokolade und einer Modelage mit Karité-Butter. Oder doch etwas mit exotischen Gewürzen, oder eine marokkanische Schlammpackung?Natürlich gibt es auch die Stadt-Variante fürs Abtauchen im wortwörtlichen Sinn: Das Urban Spa im Zentrum von Fribourg/Freiburg. Klein, aber fein und gut! Schlechtwetter sei Dank!

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